Warum reißt Sprühfarbe? Lösungen und Korrekturen

Sprühfarbe RissRisse, auch als „Crazing“ oder „Alligatoring“ bekannt, sind ein häufiges und frustrierendes Problem bei Sprühfarben. Dies geschieht, wenn die obere Farbschicht zu schnell trocknet, während die untere Schicht noch feucht ist. Während die untere Schicht weiter trocknet und schrumpft, zieht sie an der starren oberen Schicht, wodurch diese reißt und Risse bildet.

Hier finden Sie eine Aufschlüsselung der häufigsten Ursachen und wie Sie diese verhindern und beheben können.

Häufige Ursachen von Sprühfarbe Riss

1. Zu dicke Schichten auftragen

Dies ist der häufigste Grund. Wenn Sie eine dicke, einzelne Schicht Sprühfarbe auftragen, trocknet die Außenfläche schnell und bildet einen harten Film. Dieser Film fängt die darunter liegenden Lösungsmittel und die nasse Farbe ein. Da die inneren Schichten langsamer trocknen und aushärten, ziehen sie sich zusammen, wodurch die starre Deckschicht bricht und ein rissiger oder faltiger Effekt entsteht.

2. Unsachgemäße Oberflächenvorbereitung

Damit Sprühfarbe richtig haftet, muss sie auf einer sauberen, trockenen und gut vorbereiteten Oberfläche liegen. Wenn die Oberfläche mit Staub, Schmutz, Fett, Öl oder alter, abblätternder Farbe verunreinigt ist, haftet die neue Farbe schlecht. Wenn die Farbe nicht gut an der Oberfläche haftet, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie beim Trocknen reißt oder abblättert.

3. Extreme Umweltbedingungen

Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen beim Trocknungs- und Aushärtungsprozess der Farbe eine wichtige Rolle.

  • Hohe Temperaturen: Bei zu großer Hitze verdunsten die Lösungsmittel in der Farbe zu schnell, wodurch die Oberfläche fast augenblicklich trocknet. Dadurch wird die darunterliegende, nasse Farbe eingeschlossen, was zu Rissen führt.
  • Kalte Temperaturen: Bei kaltem Wetter dauert das Aushärten der Farbe viel länger. Dies kann auch zu Rissen führen, da die Farbe nicht gleichmäßig trocknet.
  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Übermäßige Luftfeuchtigkeit verlangsamt die Trocknungszeit. Dies kann zu Problemen führen, wenn Sie zu früh eine zweite Schicht auftragen, da die eingeschlossene Feuchtigkeit und die Lösungsmittel zu Rissen und schlechter Haftung führen können.

4. Zu frühes Auftragen einer zweiten Schicht

Selbst wenn Sie dünne Schichten auftragen, kann eine übereilte Vorgehensweise das Ergebnis ruinieren. Wenn Sie eine neue Farbschicht auftragen, bevor die vorherige vollständig ausgehärtet ist, können die Lösungsmittel in der neuen Farbe die darunterliegende Schicht „reaktivieren“ oder angreifen. Dies kann dazu führen, dass sich die Farbe ablöst, Falten wirft oder Risse bekommt. Es ist wichtig, die vom Hersteller empfohlenen Trocknungs- und Überlackierzeiten einzuhalten, die normalerweise auf der Sprühdose angegeben sind.

5. Produktinkompatibilität bei Rissen in Sprühfarbe

Die Verwendung unterschiedlicher Grundierungen, Farben und Klarlacke verschiedener Marken oder Produktlinien kann manchmal zu chemischen Reaktionen führen. Wenn Sie beispielsweise einen Klarlack auf Lackbasis auf eine frische Emaillefarbe auftragen, kann diese reißen, da die starken Lösungsmittel im Lack die darunterliegende Emaille auflösen. Verwenden Sie am besten immer Produkte derselben Marke und befolgen Sie deren empfohlenes System.

Sprühfarbe Riss

Lösung und Reparatur von Rissen in Sprühfarbe

Risse in einer Sprühfarbe können ärgerlich sein, aber keine Sorge – das Problem lässt sich in der Regel beheben. Die Lösung besteht darin, die Oberfläche richtig vorzubereiten und die Farbe anschließend mit der richtigen Technik erneut aufzutragen.

So reparieren Sie eine rissige Sprühlackierung:

Schritt 1: Vollständig trocknen lassen

Bevor Sie irgendetwas tun, müssen Sie sicherstellen, dass die Farbe vollständig ausgehärtet ist. Je nach Lacktyp kann dies zwischen 24 bis 48 Stunden. Wenn Sie die Farbe vollständig trocknen lassen, können alle verbleibenden Lösungsmittel entweichen. Dies ist entscheidend, um weitere Risse beim Schleifen zu verhindern.

Schritt 2: Schleifen Sie die Oberfläche

Dies ist der wichtigste Schritt für eine erfolgreiche Reparatur.

  • Bei kleineren Rissen: Verwenden Sie feinkörniges Schleifpapier, wie z. 220er-Körnung oder höher, um den gesamten rissigen Bereich leicht abzuschleifen. Ihr Ziel ist es, die rissige Oberfläche zu glätten und eine gleichmäßige, glatte Basis für die neue Schicht zu schaffen.
  • Bei starken Rissen oder „Alligator-Effekten“: Möglicherweise müssen Sie mit einem gröberen Schleifpapier beginnen, wie 120-180er Körnung, um die rissigen Farbschichten zu entfernen. Wechseln Sie dann zu einer feineren Körnung, um die Oberfläche vollständig zu glätten.

Schritt 3: Reinigen Sie den Bereich

Nach dem Schleifen ist die Oberfläche mit Staub und Schmutz bedeckt.

  • Wischen Sie den gesamten Schleifstaub mit einem sauberen, trockenen Tuch oder Staubtuch ab.
  • Für ein makelloses Finish können Sie auch einen milden Entfetter oder Reinigungsalkohol auf einem fusselfreien Tuch verwenden, um sicherzustellen, dass die Oberfläche vollständig frei von Ölen oder Rückständen ist. Die Oberfläche muss vollkommen sauber und trocken sein, bevor Sie erneut Farbe auftragen.

Schritt 4: Erneut grundieren (falls erforderlich)

Wenn Sie bis auf die blanke Oberfläche (das ursprüngliche Material, wie Holz oder Metall) abschleifen mussten, sollten Sie eine neue Schicht Grundierung auftragen. Dieser Schritt stellt die richtige Haftung der neuen Sprühlackschichten sicher. Verwenden Sie eine Grundierung, die mit Ihrem Sprühlack kompatibel ist.

Schritt 5: Mit dünnen Schichten neu streichen

Verwenden Sie diesmal die richtige Technik, um erneute Rissbildung zu verhindern.

  • Mehrere dünne Schichten auftragen: Tragen Sie statt einer dicken Schicht mehrere dünne, gleichmäßige Schichten auf.
  • Beachten Sie die Überlackierzeiten des Herstellers: Lesen Sie die Anweisungen auf der Dose, um die empfohlene Trocknungszeit zwischen den Schichten zu erfahren. Länger warten ist immer besser als hetzen.
  • Richtige Distanz und Bewegung: Halten Sie die Dose etwa 8-12 Zoll von der Oberfläche und verwenden Sie eine gleichmäßige, stetige Hin- und Herbewegung, wobei Sie jeden Durchgang leicht überlappen, um Linien zu vermeiden.

Beratung

Profi-Tipps zur Vermeidung von Rissen in Sprühfarbe

  • Arbeiten Sie unter den richtigen Bedingungen: Malen Sie in einem gut belüfteten Bereich mit einer Temperatur zwischen 50°F und 90°F (10°C bis 32°C) und niedriger Luftfeuchtigkeit. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
  • Dose gründlich schütteln: Stellen Sie sicher, dass Farbe und Pigmente gut vermischt sind, indem Sie die Dose vor Beginn mindestens zwei Minuten lang schütteln.
  • Verwenden Sie kompatible Produkte: Wenn Sie eine Grundierung oder einen Klarlack verwenden, stellen Sie sicher, dass diese chemisch mit Ihrer Sprühfarbe kompatibel sind. Verwenden Sie vorzugsweise Produkte derselben Marke.

Um Risse zu vermeiden, sind Geduld und die richtige Technik entscheidend. Tragen Sie immer mehrere dünne Schichten statt einer dicken auf, achten Sie auf eine saubere und vorbereitete Oberfläche und arbeiten Sie innerhalb der vom Hersteller empfohlenen Temperatur- und Feuchtigkeitsbereiche. Mit diesen bewährten Vorgehensweisen erzielen Sie ein glattes, langlebiges und professionell aussehendes Sprühlack-Finish.

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